«DER KOPFLOSE REITER» traf ins Schwarze

In den vergangenen Tagen und Wochen fanden am Fusse des Blattenbergs in Rüthi wieder Freilichtspiele statt. Mit dem Stück «DER KOPFLOSE REITER» hat die Freilichtbühne ins Schwarze getroffen. Mit dreizehn restlos ausverkauften regulären Vorstellungen und zwei weiteren, ausverkauften Zusatzaufführungen dürfen die zurückliegenden Festspielabende in allen Belangen als herausragender Erfolg verzeichnet werden. Viel Lob gab es für die authentische und kurzweilige Umsetzung des Stücks, die neu gestalteten Besucherbereiche und einmal mehr für die fulminant und detailgetreu gebaute Kulissenlandschaft.

 

Simona Specker, die neue künstlerische Leiterin der Freilichtbühne, wagte sich mit dem Stück auf neues Terrain. Der Mut und die Entschlossenheit der jungen Regisseurin verbunden mit einem hervorragend spielenden Ensemble wurden Abend für Abend mit Begeisterungsstürmen, langanhaltendem Applaus, Standing Ovations und enthusiastischen Reaktionen belohnt. Der Freilichtbühne gelang es mit wohl dosierten schaurigen Elementen und passenden Spezialeffekten für Gänsehaut-Momente zu sorgen. Besonders die schauspielerischen Leistungen, die waghalsigen Reiterszenen und Spezialeffekte wie dem brennenden Signer-Hof verblüfften die fast 10‘000 Theatergäste.

„Die positiven Rückmeldungen und der Zusammenhalt unter dem ganzen Ensemble machen mich stolz und berühren mich. Ich freue mich sehr über meine gelungene Premiere als neue künstlerische Leiterin der Freilichtbühne Rüthi und danke der ganzen Crew und dem Team im Hintergrund, welche dies alles ermöglicht haben.“

so eine erleichterte Simona Specker nach der Dernière. Unter ihrer Führung, unterstützt durch Regie-Assistentin Elena Colaianni, standen 100 Mitwirkende auf und neben der Bühne, darunter auch knapp 20 Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden sowie zwei alte Fuhrwerke. Auch die Livemusik aus der Feder von Andy Louis umrahmte die Szenerie und Geschehnisse aus dem 19. Jahrhundert mit passenden Einlagen und einer stimmungsvollen Begleitung. Besonders hervorzuheben, gilt auch die Leistungen von Beni Häni und Jo Eberhard, welche mit ihrem Knowhow in Licht- und Tondesign aus den Geländegegebenheiten, dem Bühnenbild und dem Ensemble mit viel Raffinesse und Können das Beste herausholten.

 

Authentisches Erlebnis in einmaligem Ambiente

Der Erlebnisgehalt und das einmalige Ambiente waren dabei bereits beim Betreten des Festspielgeländes wahrnehmbar. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Simon Büchel hat bewusst in neue Elemente und Authentizität investiert.

„Wir wollten unseren Gästen mit dem Besuch der Freilichtbühne Rüthi ein bleibendes Gesamterlebnis bieten. Mit einer auf das Stück abgestimmten Dekoration, passender musikalischer Untermalung und einem umfangreichen und ebenfalls auf die Aufführung abgestimmten Gastronomie-Angebot konnten wir auch dieses Ziel erreichen.“

bilanziert der OK-Präsident. Dabei erwähnte er auch die vielen fleissigen Hände im Hintergrund wie den Maskenbildnerinnen, dem Ausstattungsteam, der Kostümabteilung, der Vorverkaufschefin Anita Heeb oder dem Marketingverantwortlichen Kevin Oeler, welche mit ihrem Wirken einen immens wichtigen Beitrag leisteten, damit die Freilichtspiele erfolgreich über die Bühne gehen konnten.

 

Ganzes Dorf auf den Beinen

Das Festwirtschaftsteam unter der Leitung von Patrik Schneider vom Restaurant Hirschen in Rüthi hatte derweil an sämtlichen Abenden alle Hände voll zu tun. Insgesamt realisierte das Hirschen-Team – unter Mithilfe von zahlreichen Rüthner Dorfvereinen – über 3‘000 Theaterdinners im Gastro-Zelt was als neuer Rekord gilt. Auch die anderen Catering-Angebote im Freigelände wurden dank der hervorragenden Witterung rege genutzt. Während viele Rüthnerinnen und Rüthner in der Gastronomie im Einsatz standen, sorgten derweil der Feuerwehrverein für den Verkehrsdienst und der Samariterverein für den Sanitätsdienst. Einmal mehr zeigte sich damit auch hier der lokale Bezug und der gelungene Dorfzusammenhalt bei der Realisierung der Freilichtspiele.

 

Nächste Inszenierung in drei Jahren

Mit viel Wehmut, aber auch Dankbarkeit verabschiedete die Freilichtbühne Rüthi am Dernièren-Abend mit dem langjährigen Bauchef Bruno Bösch eine eminent wertvolle Persönlichkeit, welche mit Leidenschaft und Herzblut seit 2011 für die Infrastruktur und für die Umsetzung der Kulissenbauten verantwortlich war. Der scheidende Bauchef tritt altershalber in den wohlverdienten Freilichtbühnen-Ruhestand. Der Vereinsvorstand würdigte seinen einzigartigen Einsatz mit einem grosszügigen Geschenk und freut sich, dass Bruno Bösch bereits einen Nachfolger für seine Aufgaben rekrutiert hat. Die nächste Inszenierung der Freilichtbühne Rüthi ist für den Herbst 2026 geplant. Vereinspräsidentin Sabine Kluser dankte allen Mitwirkenden und speziell auch dem OK für den aussergewöhnlichen Einsatz und blickt bereits voraus:

„Die traditionsreichen Rüthner Freilichtspiele fanden mit dem kopflosen Reiter neue und innovative Ansätze. Dies motiviert für die Zukunft und zeigt auf, wie regionales Kulturschaffen, gesellschaftliches Vereinswesen und kompetentes Eventmanagement ineinander verschmelzen, ein stimmungsvolles Miteinander erzielen und so unsere vielen Gäste und Fans begeistern“

so die sichtlich stolze Vereinspräsidentin abschliessend.