«Anna Göldi» noch im Fahrplan

Die Freilichtbühne Rüthi würde gerne im September ihr Stück von «Anna Göldi» spielen. Ob das möglich ist, hängt noch immer in der Luft – weil der Bund sich bisher nicht dazu geäussert hat, was mit den Veranstaltungen unter 1000 Besuchern geschieht und welche Vorschriften sie haben. Trotz dieser sich hinziehenden Ungewissheit, wollen die Organisatoren keine Zeit verlieren und bereiten sich mit einem Schutzkonzept vor.

Im OK der Freilichtbühne Rüthi herrscht im Moment die Meinung vor, die Inszenierung – sofern die Vorgaben des BAG erfüllbar sind – wie angekündigt im September 2020 zu spielen. Die Atmosphäre des grossen Freilichttheaters müsse aber trotz Schutzvorschriften spür- und greifbar bleiben, ist man sich einig. Dass inzwischen auch die beiden Zusatzvorstellungen schon beinahe ausverkauft sind, und täglich neue Bestellungen eingehen, ist nur ein Teil der Überlegungen, die zu diesem vorläufigen Entscheid geführt haben. Mit in die Überlegungen hinein spielt auch der Umstand, dass bei den Proben noch kein grosser Rückstand eingetreten ist. Probestart wäre Ende Mai, ist jetzt aber bis zum Bekanntwerden der BAG Vorschriften aufgeschoben worden.

Die Zeit läuft, all zulange kann die Regie mit dem Probebeginn nicht mehr zuwarten.  Im Hinblick darauf hat die Leitung des Theaters von sich aus ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das allen Vorgaben des BAG – soweit diese bis heute im Detail bekannt sind – gerecht werden wird. Schutz bei den Proben, später bei den Aufführungen, aber auch für das Publikum ist höchstes Ziel. Das Schutzkonzept äussert sich auch zum Publikums-, Gastro- und Backstage-Bereich bis ins kleinste Detail. Die Vorgaben des Schutzkonzeptes, das in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bühnenverband und grossen Schweizer Theatern als Gemeinschaftsarbeit entstanden ist, lassen sich mehrheitlich durch organisatorische Vorkehren und durch Zusatzmassnahmen umsetzen. Dabei ist für die Freilichtbühne Rüthi ein wichtiger Faktor, dass sie auf einer riesigen Bühne und draussen an der frischen Luft spielt. Da das Ganze im Publikumsbereich zum grossen Teil eine Frage des vorhandenen Platzes ist, werden auch zusätzliche bauliche Massnahmen geprüft.  Schon jetzt ist klar, dass die Freilichtbühne nicht darum herumkommt, die Publikumskontakte zwischen Schauspielern und Gästen massiv zu reduzieren. Sie wird deshalb für einmal keine Führungen hinter die Kulissen durchführen und es wird separate Zugänge für Besucher, Mitwirkende und Bedienstete geben. Wie die Sitzordnung auf der Tribüne im Endeffekt aussehen wird, ist derzeit in Abklärung.

So geht es weiter: Der Vorverkauf wird nach wie vor offengehalten und das OK trifft sich – sofern bis dann die Details des Bundes vorliegen – am 2. Juni zu einer weiteren Sitzung. Dort wird entschieden, unter welchen Voraussetzungen im September 2020 gespielt wird. Sicher ist, dass die Freilichtspiele nur stattfinden, wenn alle Bedenken beseitigt werden können. Die Alternative wäre ansonsten die Verschiebung des gesamten Projektes auf September 2021.  Die Tickets würden Gültigkeit behalten.